Am Workshop „Synergie im Fokus: Wirksame Multi-Stakeholder-Partnerschaften für Nachhaltigkeit“ lag der Fokus darauf, die Rolle von sektorübergreifenden Partnerschaften bei der Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsherausforderungen zu reflektieren und zu stärken. Multi-Stakeholder-Partnerschaften (MSP) bringen verschiedene Akteure wie den privaten Sektor, Wissenschaft, NGOs und den öffentlichen Sektor zusammen, um komplexe Probleme zu lösen, die allein nicht bewältigt werden können. 
 

Die Entwicklungsorganisation ICEP stellte ihre Arbeit und Rolle als Brücke zwischen Wirtschaft und Entwicklung vor. ICEP arbeitet daran, Menschen und Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern wirtschaftlich zu stärken. Die corporAID Plattform, als Thinktank, betonte die Notwendigkeit von sektorübergreifenden Ansätzen, um wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern. 
 

M-S-P bezeichnen die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren, um globale Nachhaltigkeitsprobleme anzugehen. Sie kombinieren die Expertise und Ressourcen aus Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und dem öffentlichen Sektor, was eine größere Reichweite und Wirksamkeit bei der Lösung komplexer Probleme ermöglicht. Allerdings sind die Werte, Ziele und Arbeitsstile der Partner oft unterschiedlich, was die Zusammenarbeit herausfordernd macht. 
 

Wichtige Themen für M-S-P sind: 

• Qualifizierung von Fachkräften und Mitarbeitenden (z.B. in Schwellenländern) 

• Zertifizierung von Lieferketten und die Implementierung von Umwelt- und Sozialstandards 

• Nachhaltige Marktentwicklung durch Qualifizierung von Kunden und Partnern, die oft weit entfernt von den Unternehmen angesiedelt sind. 
   

Ein best-practice Beispiel für eine erfolgreiche M-S-P ist das österreichische Unternehmen MED-EL, das Hörimplantate herstellt und das Ziel verfolgt, „Ohr- und Hörversorgung für alle zugänglich zu machen“. In Zusammenarbeit mit ICEP und über 120 lokalen Partnern (Universitäten, Kliniken, NGOs und WHO) verfolgt MED-EL ein Projekt, das eine nachhaltige Stärkung des Hörgesundheitssektors in Entwicklungsregionen zum Ziel hat. Durch die Ausbildung von Fachkräften und die Verbesserung der Infrastruktur gelingt es, den Zugang zur Hörversorgung langfristig zu verbessern. 

Der Erfolg von M-S-P hängt stark von den Motivationen und Eigenschaften der Partner ab. Wenn diese nicht aufeinander abgestimmt sind, kann es zu einem Ungleichgewicht und unerwünschten Ergebnissen kommen. Die vier wichtigsten Motivatoren für die Zusammenarbeit in MSP sind: 

1. Legitimationsorientierung: Aufbau von Reputation und Markenimage. 

1. Kompetenzorientierung: Erwerb von Fachwissen und komplementären Fähigkeiten. 

1. Ressourcenorientierung: Zugang zu Netzwerken und zusätzlichen Ressourcen. 

1. Gesellschaftsorientierung: Beitrag zu sozialen und ökologischen Veränderungen. 

Multi-Stakeholder-Partnerschaften sind entscheidend, um systemische Veränderungen im Nachhaltigkeitsbereich voranzutreiben. Sie ermöglichen es, globale Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Erfolgreiche Beispiele wie das MED-EL-Projekt verdeutlichen, dass eine enge Zusammenarbeit über Sektoren hinweg nachhaltige Veränderungen bewirken kann. 

Der Workshop wird mit einer Gruppenarbeit zu der Frage „Wie können wir die Diversität in unserer Belegschaft erhöhen?“ abgeschlossen.